02.01.2011

Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Orgel

Frohes neues Jahr auch Euch, liebe Bleigießenpakethersteller!

Auf der Suche danach, was uns der Schuh und die Sichel oder das Ohr und der Hut denn sagen möchten, die wir mit Mühe und Not und vor allem viel gutem Willen in den Schattenbildern des gegossenen Bleis erkannten, wurden wir im beigelegten Deutungsheft leider nicht fündig. Allerlei andere Erläuterungen gab es wohl; kurze Frage dazu: »Orgel«?!

Und noch eine: »Salz«? Eine noch: »Netz«?

Kam es sehr oft vor, daß Ihr Briefe von Silvestervorfreudigen erhalten habt, die in etwa lauteten: »Ich habe so oft die Epistelorgel der Basilika San Petronio in Bologna gegossen in den letzten Jahren; wie ist das zu lesen? (Allgemeine Orgeldeutung würde schon reichen!)«? Ja? Und nicht weniger zahlreich sicher die Anfragen derer, die ein Netz zu deuten wünschten, eine Form, zu der wie natürlich sich das Blei erhärtet; »Oh, schon wieder ein Netz!« schallt es ja millionfach in deutschen Stuben in der Silvesternacht, nur übertönt von den Schreien aus der Nachbarwohnung: »Mein Schatten ist Salz!« Hm?

Oder ist das dem gleichen Pflichtbewußtsein geschuldet, aus dem Ihr auch »Eule« und »Uhu« in der Liste strikt separat aufführt, damit kein solcher Bleiklumpenschatten fehlgedeutet werde?

Redet!

Oder seid Ihr immer noch in dem Zustand, in dem Ihr das Ding verfaßt habt?


Sneus!

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