30.12.2006

Ausnahmezustand

Erwischt. Kälte im Winter.
© netzwort.de

29.12.2006

Antiquariatsszene

Vom Suchen und Finden der Leichtigkeit


Kunde: Guten Tag, ich suche »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins«.
andere Kundin: (lacht; irgendwo zwischen Belustigung, Resignation, Zynismus und Aufgesetztheit) Und das im Winter.

– Ende –


(Man fand trotzdem, was man suchte; mit Leichtigkeit. Und das im Winter.)

26.12.2006

Einsätze

Ich hoffe doch, unser kleines Spiel bringt Sie nicht ins Schwitzen.
(Le Chiffre, »Casino Royale«)


Wir kommen nicht daran vorbei. Die Frage, die viele von uns an den Feiertagen tief bewegt, ist die folgende: Wozu genau dient eigentlich dieser merkwürdige Backgammon-Würfel, der keine Augenzahlen aufweist, sondern mit den Zweierpotenzen bis 64 beschriftet ist?

Klären wir das.

Der merkwürdige Würfel heißt Dopplerwürfel. Anders als beim Dopplereffekt rührt der Name nicht von Herrn Professor Doppler her, sondern es wird hier tatsächlich gedoppelt. Nämlich die Wertung des Spiels. Daher die Beschriftung mit 2, 4, 8, 16, 32, 64.

Beim Backgammon kann der Gewinner einer Partie einen, zwei oder drei Punkte erringen. Ist er während eines Spiels guten Mutes, daß er – so wie die Steine stehen – siegreich sein werde, kann er die Spielwertung verdoppeln; indem er besagten Würfel mit der Zwei obenauf gut sichtbar ablegt. Bedeutet: Die Endpunkte werden mal zwei genommen, also einmal verdoppelt.

Sein Gegner kann das nun so hinnehmen, und das Spiel läuft mit erhöhtem Einsatz weiter; sollte er gewinnen, gibt es auch für ihn doppelte Punkte. Oder er gibt einfach auf. Einfach hier passenderweise im doppelten Sinne: Erstens weil's schnell geht, zweitens weil die Verdoppelung dann nicht wirksam wird und das Spiel nur einfach gewertet wird. Dieses Abwägen zwischen vielleicht selber doppelt gewinnen und lieber nur einfach verlieren ist das zusätzliche taktische Element, das der merkwürdige Würfel bringen soll.

Und hier ist ja noch nicht Schluß. Zwar kann der ursprüngliche Optimist nicht munter weiter verdoppeln, wenn es gut läuft. Aber sein Gegner kann. Sollte er im weiteren Verlauf den Eindruck gewinnen, nicht nur nicht notwendigerweise zu verlieren, sondern im Gegenteil selbst sehr gute Siegchancen zu haben, kann er nun seinerseits die Wertung erhöhen. Dazu dreht er den mysteriösen Würfel von der Zwei auf die Vier. Akzeptiert sein Kontrahent, zählt das Ergebnis vierfach – zweimal verdoppelt.

Und so weiter. Immmer im Wechsel kann auf diese Weise die Wertung in Bereiche wachsen, die schon nicht mehr weihnachtlich sind. Kann. Alles sehr theoretisch; im richtigen Leben wird schon die Vier eher selten sein. Probieren Sie's aus.

Wir wünschen: Gutes Spiel!

24.12.2006

Sammelsurium

Oder: Wie.


Wie man auch ohne Schnee schlittenfahren kann.

Wie ein großartiges Weihnachtsfoto aussieht.

Wie die am schlechtesten verkauften Bücher des Jahres heißen.

Wie man effektvoll den Baum abbrennt.


Schöne Weihnachten!

19.12.2006

»Rette mich ein bißchen.«

Nichts hält ewig. Seien wir ehrlich: Bei manchen Dingen ist das auch ganz gut so. Bei anderen aber eher schade; zum Beispiel bei diversen aussterbenden Wörtern. Falls Sie auch eins kennen, das kaum einer mehr kennt: einfach mal vorschlagen. Als »schönstes bedrohtes Wort«.

(Suchen Sie vielleicht nicht das allerbeste raus: Die Preise zwei bis zehn sind wesentlich attraktiver als der Hauptpreis.)

Den Hintergrund der ganzen Sache verrät Bodo Mrozek im SPIEGEL.

18.12.2006

Hafenbetrieb


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13.12.2006

Service

Keine Freunde außer Mutti? Nicht einmal im Internet? Traurig. Aber das muß nicht sein:

Fake Your Space


(Tss.)

11.12.2006

Kannten Sie eigentlich ...

... schon diesen jungen Mann?

Stickman Odo

08.12.2006

Alsterherbst


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07.12.2006

Der Knüller

Also, das war wirklich großar-, ich meine, der war gut. Wirklich gut, verstehen Sie? Der - also, das war - naja, eigentlich wie man es erwarten konnte, aber wissen Sie, man hat ja viel - also viel Gutes - äh, erwartet. Woody Allen stot-, also er stottert und philosophiert und blödelt und, und, und - verstehen Sie? Und gemein-, äh, gemeinsam mit Scarlett Johansson als un-, unbedarfter Jungreporterin, die diesen Fall - also da gibt es diesen Serienmörder, und nach einem heißen Tip von außergewöhnlicher - ich meine, von wirklich außergewöhnlicher Stelle - da ist sie gemeinsam mit dem alten Sid Waterman, also Woody Allen, an der Sache dran, und zusammen, verstehen Sie, sind die beiden wirklich ein amüsantes Gespann. Sehen Sie sich das, und das meine ich ganz wahrhaftig, sehen Sie sich das an -

05.12.2006

Frankfurt über Fidschi

Und auf den Fidschi-Inseln hat wohl heute das Militär die Macht übernommen. Kann passieren. Wissen wir aber auch nur, weil wir an dem schönen Schlagwort hängengeblieben sind, mit dem die »FAZ« die Sachlage so wunderhübsch auf den Punkt bringt:

Fidschiputsch. Schon jetzt das Wort der Woche. Danke nach Frankfurt!

04.12.2006

Lichtspiele

Das ist toll: »Viele Tastampeln in Hamburg sind eine Täuschung«.

Das heißt – falls Sie zu bequem zum klicken sind –, nicht die Ampeln als solche, sondern der Tasteffekt. Zwar wird es irgendwann grün, wenn man gedrückt hat – aber nicht weil man gedrückt hat. Sondern weil es ohnehin grün würde. Praktisch. Man hat etwas zu tun, kann aber gleichzeitig wenig falsch machen.

Gar nicht schlecht. Der eigentliche Lacher aber ist die offizielle Bezeichnung für die gemein(t)en Vorrichtungen: Ampeln mit »Bedarfsanforderungen«. Echte Spaßvögel, diese Behördenleute.

01.12.2006

Relativität

Aus gegebenem Anlaß ein gegebener Text. Ist relativ gut. Und heißt:

Finden Sie mal Ihren Bademantel, wenn das Weltall sich ausdehnt!


(Alles Gute!)

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