31.05.2007

Belesen

Tolle Sache:

Neue Bücher verleibt er sich in wenigen Stunden ein, wobei er zeitsparend zwei Seiten zugleich liest, eine mit dem linken, eine mit dem rechten Auge.
("Blau wie die Neun", SPIEGEL)

Insgesamt natürlich keine tolle Sache; Menschen wie diese kämpfen dafür mit anderen Problemen.

Wenn Sie das trotzdem selbst einmal probieren möchten, empfehlen wir dazu themengerecht: »Die sonderbare Welt des Christopher Boone« von Mark Haddon. Auch mit nur einer Seite auf einmal gut.

28.05.2007

Konfliktlinie


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25.05.2007

Wort der Woche

Heute: Beliebte Schnellrestaurants auf österreichisch. Hätten's des gwußt?

»Schachterlwirt«

Großartig.

23.05.2007

Marktlücke

Ausgerechnet als ich einigen Mitmenschen aus der »Merci«-Packung anbot, drängte sich mir der Gedanke an eine ganz neue Geschenkkollektion auf. Nach profundem Rat französischsprachiger Freunde fällt die Entscheidung jedoch nicht leicht, ob in hübsch geschwungenen, goldgerandeten Lettern eher »Ta gueule« oder doch »Va t'en foutre« die Packung zieren sollte.

21.05.2007

Gesicht zeigen

Gefunden im heutigen »Ehrensenf«:

365 Portraits

Soviele möchte Herr Bill Wadman vorzeigen können am Ende des Jahres. Von jedem Tage eins; eins, das er an genau diesem Tage aufgenommen hat. Ein paar gibt's also schon. 141, genauer gesagt. Schön.

18.05.2007

Auftakte

Aller Anfang ist schwer. Heißt es. Mancher Anfang ist trotzdem gut; bei Büchern zum Beispiel. Und welcher ist der beste? Unbeantwortbar. Welchen Auftakt man persönlich am beeindruckendsten findet, kann man vielleicht noch am ehesten sagen. Aktuell – was deutschsprachige Literatur angeht – hier:

Wettbewerb: »Der schönste erste Satz«

Welche Erwartungen weckte der von Ihnen gewählte schönste erste Satz? Welche Stimmung löste er bei Ihnen aus? Und hielt die Geschichte, was der erste Satz versprach?

Sagen Sie's denen. Und falls Sie gar nicht wissen, wie so ein erster Satz eigentlich aussieht, hier sind drei aus drei verschiedenen Epochen:


»Ein Leben beginnt gewöhnlich mit der Geburt – meins nicht.«

»Indem ich die Feder ergreife, um in völliger Muße und Zurückgezogenheit – gesund übrigens, wenn auch müde, sehr müde (so daß ich wohl nur in kleinen Etappen und unter häufigem Ausruhen werde vorwärtsschreiten können), indem ich mich also anschicke, meine Geständnisse in der sauberen und gefälligen Handschrift, die mir eigen ist, dem geduldigen Papier anzuvertrauen, beschleicht mich das flüchtige Bedenken, ob ich diesem geistigen Unternehmen nach Vorbildung und Schule denn auch gewachsen bin.«

»Wie froh bin ich, daß ich weg bin!«


Von wem und wo? Finden Sie's raus.

15.05.2007

Sommerlich(t)


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13.05.2007

Hafengedanken

Witzige Idee übrigens, einem deutschen Kriegsschiff den Namen der saarländischen Stadt »Überherrn« zu geben. Das sieht nicht nur sehr schön aus, wenn die versammelte Mannschaft unter dem Namensschild von der Rehling winkt, sondern trägt auch ein gewisses historisches Augenzwinkern mit hinaus auf die Meere, das man uns ja auch nicht immer so zutraut. Da hätte auch Nietzsche gelacht.

11.05.2007

Innovationen

Über das sogenannte »Nordic Walking« mag man ja schon gar nichts mehr sagen, auch nicht über den Nachfolgetrend: »Nordic Walking« ohne Stöcke. Aber mit den gleichen Armbewegungen, was wahnsinnig seriös aussieht.

Neuerdings scheint sich aber eine weitere Spielart zu verbreiten; interessant für all jene, die auch etwas machen wollen, das absolut nichts bringt – sich aber einen kleinen Rest Würde bewahrt haben: »Nordic Walking« ohne alles. Ohne Stöcke und ohne weitere ambitionierte Bewegungen. Jedoch unbedingt in Sportbekleidung und auf den einschlägigen Laufstrecken. Wegen des Sportfaktors.

Immer noch zu anstrengend? Dann empfehlen wir, schon jetzt den vermutlich nächsten Trend einmal zu probieren: »Nordic Sitting«. Suchen Sie sich eine der zahlreichen Bänke entlang eines vielbelaufenen Weges – und setzen Sie sich hin. Mit Stöcken in der Hand. Wahlweise auch ohne, aber nie ohne pastellfarbene Ballonseide am Leib.

Tolle Sache. Macht keiner? Doch, doch. So blöde kann eine Sache gar nicht sein, daß sich nicht ein Häuflein finden ließe, dem man sie als Wundersport verkaufen kann. Und diese – haben wir erfunden.

08.05.2007

Eßkultur

Lange war ich skeptisch gegenüber dem Kultur- und Zivilisationspessimismus, der mir nur allzu oft herablassend und selbstgefällig erschien. Kürzlich in der Küche brach sich jedoch eine Erkenntnis Bahn, die mir den beklagten Niedergang des Kultivierten plötzlich schockierend real erscheinen ließ: Mir schmecken die Fertig-Frikadellen aus dem Penny-Markt.

06.05.2007

Sammelsurium

Keine Gegenfrage: Der Versuch, die perfekte Bestellung aufzugeben.

Keine Angst vor Graphiken: Eine farbenfrohe Variante aus dem breiten Spektrum der Netzgestaltung.

Kein Alliterationsmangel: Thadeusz und »Titanic« freuen sich auf »Bild« in Berlin.

Keine Worte: Die kürzlich wiederentdeckten Asphaltmalereien von Julian Beever machen immer noch sprachlos. Beinahe. (Beachten Sie die Colaflasche!)

Keine Ahnung, ob sich hier ein Schreibfehler eingemogelt hat; falls ja, widmen wir ihn Sigmund Freud zum 151. Geburtstag.

02.05.2007

Marathon


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