30.10.2006

Mittagspause

Englische Industriestadt zur Mittagszeit.
© netzwort.de

27.10.2006

Photoechos anderswo

Manchester, Oktober 2006

Während manche schon unruhig werden, wenn man nur eine Kamera bei sich führt, gibt es wiederum Wesen, die sich viel zu freiwillig und voller Freude mitten ins Bild stellen. Komischerweise immer die Hackfressen.

Ich möchte zwischen zwei herrlich roten Doppelstockbussen hindurch – die gerade sehr passend hintereinander an einer Haltestelle warten – einen Eingang auf der anderen Straßenseite fotografieren, als ein paar Fußballfans des Weges kommen. Ausgerechnet der am merkwürdigsten aussehende und am unmöglichsten gekleidete von ihnen ist ein kühner Mann der eingangs beschriebenen Sorte. In ballonseidenem AC-Mailand-Trainingsanzug und einem Ball in den Händen bleibt er plötzlich stehen und grinst ein wenig debil ins Bild.

»Got it?«, fragt er.
Ja, Penner.
»Hmhm«, sage ich.

Das soll die kurze Umschreibung sein für: Ja, danke, alles drauf, Du kannst jetzt gerne weitergehen; vor allem schnell. Es kommt einen Hauch anders an. Er wirft den Ball in die Luft und fängt an, ihn mit dem Kopf zu jonglieren, direkt vor mir.

»Got it?«, ruft er dabei unermüdlich. »Got it? Got it? Hey, got it?«

Vermutlich aus Gewohnheit und inzwischen doch leicht amüsiert drücke ich halbherzig auf den Auslöser und sage, ich hätte alles drauf jetzt. Er freut sich und geht.

Die Szene ging lange vor ihm; der letzte der geht, bin ich. Was mir bleibt, ist ein – im Nachhinein: leider – verwackeltes Bild einer Hackfresse beim Kopfballspiel.

Und dann noch AC-Mailand-Anhänger.

27.10.2006

Sendebetrieb

Wie ein Hagelsturm an einem Sommertag,
Wie ein plötzlicher Mißton in der schönsten Melodie.
Die einen finden's scheiße, die anderen finden's stark,
Genau wie jedes Jahr – wir sind wieder da.

15.10.2006

Sendepause

»Hallo. Der Dude ist nicht da. Sondern weg. Aber nur kurz, kein Grund also, Nachrichten zu hinterlassen.«

Ich komme wieder.*

*) (Hoffe ich. Bis bald!)

13.10.2006

Pech im Unglück

Und, heute schon mit dem Auge an einem Nagel hängengeblieben? Stichwort:

Paraskavedekatriaphobie

Nie gehört? Tja. Pech gehabt.

11.10.2006

»Vorsicht bei der Einfahrt.«

Mind the gap! And the train, please.
© netzwort.de

09.10.2006

Imagine ...

... Mark Chapman hätte 1980 danebengeschossen.

Immerhin: So muß sich John Lennon heute nicht von Udo Jürgens erläutern lassen, mit 66 finge das Leben erst an. Wenigstens das.

07.10.2006

Willkomen in Frankfurt

Buchmesseschnipsel, aufgelesen in der hessischen Großstadt.


»Ey, sglotztnso?«
(Begrüßung in Frankfurt durch einen Einheimischen.)

»An einem ichhaften Pol im Inneren des Menschen akkumulieren sich Energien.«
(Ein nicht ganz unbekannter Philosoph auf die Frage, was denn Zorn eigentlich sei.)

»Professionelles Cross-Media-Communicating besteht in integrierter Mehrkanaligkeit bzw. in der Quer Vernetzung der Publikationswege.«
(Aus dem Magazin eines »Netzwerk-Teams«. Man sieht: Die wenigen deutschen Begriffe, die sich noch in solche Betrachtungen einschleichen, schaffen dies nur mit bemerkenswerten Verrenkungen.)

»2,50 €«
(Preis für eine Tasse Kaffee, exklusive Becherpfand. Frech.)

05.10.2006

Zynismus

Man kann beinahe von Glück reden, daß die »Geschichte vom Zappelphilipp« erst kürzlich vorgetragen wurde. Da kommt man gar nicht erst in Versuchung, sie heute schon wieder zu erzählen – am Tag der Epilepsie.

Zynisch? Das ist nicht zynisch. Zynisch ist: Wurst im eigenen Darm. Doch dazu vielleicht später.

03.10.2006

Wasserweg


© netzwort.de

01.10.2006

Konversation

Oder: Sekündlich grüßt das Murmeltier. Geräuschkulisse einer Bahnfahrt.


»Will in Madonnells.«
»Setz Dich bitte hin.«
»Will in Madonnells!«
»Hinsetzen. Es reicht jetzt.«
»Will aber in Madonnells!«
»Es – reicht – jetzt.«
»Will in Madonnells.«
»Es reicht!«
»Will bei Madonnells!«
»Nicholas!«

»Will in Madonnells.«
»Es reicht!«
»Aber ich will in Madonnells!«
»Bleib jetzt sitzen!«
»Will Madonnells.«
»Immer nur ›Ich will, ich will!‹«
»Will aber nach Madonnells.«
»Es – reicht – jetzt.«
»Will jetzt Madonnells.«
»Setz Dich hin!«

(Und wieder von vorne. Für authentisches Reisegefühl lesen Sie die Schleife bitte vierzehnmal.)

vorherige Seite →← nächste Seite