30.01.2008

Kollagiert


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29.01.2008

Stadtszenen (Ausrisse)


Aha (Thema: Blue Men Group)
»Und was machen die?«
»Dinge.«


Anschaulich
»Ja, im Sandmoorweg. – Moor. Wie Moorleiche.«


Gute Antwort (Thema: 100-Euro-Schein an der Imbißbude)
»Größer hamses nich?«
»Doch. Ich wollte nicht so angeben.«

28.01.2008

Lesebefehl

Jan Philipp Reemtsma über die:

Häßliche Wirklichkeit

23.01.2008

Kettenhilfe

Eine fast wahre Geschichte

[...]
Morgens halb zehn, Stephansplatz. Die Menschen streben aus der Tiefe des U-Bahn-Schachtes ins Freie, unter ihnen eine Frau mit Kinderwagen und ich. Am Fuß der Treppe befinde ich mich genau neben ihr, und es trifft mich die volle moralische Wucht der Situation.

»Kann ich helfen?«, frage ich also mit Blick auf den Wagen, denn im übrigen bin ich ja auch ein wahnsinnig netter Mensch. Sie nimmt dankend an; was sich jetzt nur störend bemerkbar macht, ist der große Karton, den ich in Händen halte, sperrige Mitbringsel für einen Kollegen. Und nun?

Wohl ebenfalls aus einem Nettigkeitsreflex heraus fragt eine junge Frau, ob sie das dann mal kurz nehmen solle? Oh ja, sage ich, danke. Sehr nett. Was sie dabei nicht bedacht hat, ist die Tatsache, daß sie gerade vom Bäcker kommt und in einer Hand einen Kaffee, in der anderen ein belegtes Baguette hält. Auch sie kann das nicht länger ignorieren. Sie stutzt wie ich zuvor.

Doch der netten Menschen kein Ende. Ein bärtiger Mann mit Hut nimmt sich lachend des Kaffees an und gemeinsam bewältigen wir die Treppe; die Frau und ich mit dem Kinderwagen, die junge Frau mit meinem Karton, der bärtige Mann mit dem Kaffee der jungen Frau. Oben umfassende Übergaben und Dankbarkeitsgesten.

»Vielen Dank«, sagt die Frau mit dem Kinderwagen, und ich sage »Gerne« und bedanke mich bei der jungen Frau, die mir meinen Karton wiedergibt, und sie sagt »Gerne« und bedankt sich bei dem bärtigen Mann mit Hut, der ihr den Kaffee reicht, und er sagt »Sehr gerne«.

Es menschelte.


Wenn ich mir nur nicht an diesem Scheiß-Kinderwagen die Hose so dreckig gemacht hätte.
[...]

20.01.2008

Bilden Sie mal einen Satz mit ...


Grace Kelly
Der Ober schenkt die Suppe ein,
Der eil'ge Gast verdreht
Die Augen: Schöpfgerät zu klein!
»N'grace Kelly hoben S' net?«


IKEA
»Raus hier, raus jetzt, Hurensohn!«
»Ja doch, ja. IKEA schon.«


Panoptikum
Und dann studierte Peter Pan Optik, um später sinnfreie Sätze mit »Panoptikum« bilden zu können.


automatisch
Der Zauberer läßt viel verschwinden. Auch Großes!, wird erzählt.
Mal Haus, ma Auto; ma Tisch, ma Baum – ganz wie es ihm gefällt.

18.01.2008

Mutterseelenallein

Wedder wat lehrt:

Dass mutterseelenallein ein eingewandertes Wort ist, mag erstaunen. Mutter-seelen-allein: deutscher geht's doch nicht! Von Mutter und Vater, Gott und der Welt verlassen, sozusagen ein Superlativ der Einsamkeit. Und das bedeutet das Wort wohl, nur ist es eben nicht so urdeutsch, wie wir meinen, denn es kam folgendermassen zustande: Am Anfang war da das französische moi tout seul, »ich ganz allein«. Dieses moi tout seul ergab in der phonetischen Eindeutschung zunächst »mutterseel«. Ein schönes Wort zwar, aber der Sinn war weg. Man fügte also den Sinn hinzu, »allein«, und schuf das schöne deutsche »mutterseelenallein«.

16.01.2008

Haute Cuisine

Originalrezept aus einem Originalkochbuch:


Hamburger Butterbrot

2 Scheiben Schwarzbrot
2 Rundstücke (Brötchen)
30 g Butter
4 Scheiben mittelalter Gouda

Die Schwarzbrotscheiben mit Butter bestreichen und in der Mitte durchschneiden. Nun die Rundstücke halbieren. Auf jedes Schwarzbrotstück eine Scheibe Käse legen und mit einem halben Rundstück bedecken.


Gut, wenn man's noch mal nachschlagen kann.

15.01.2008

Promenanten


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11.01.2008

ABC

Acht Blonde Chi-
namänner, Die
Ersannen Feist
Geschichten. Heißt:

In Jecker Kleiner Leserunde,
Märchentext, Noch Ohn' Profunde
Qualitäten, Referierten
Sie Tränentriefend Und Verführten

Wirklich X-beliebige
Yankeefrau'n (Zartgliedrige).

07.01.2008

Darum

Die Leser sind aufmerksam. »Schon 2008«, sagen sie, »und noch immer herrscht auf diesen Seiten die alte Rechtschreibung. Warum nur? Wißt Ihr denn nicht, daß es neue Regeln gibt? Oder habt Ihr diese nicht begriffen? Seid Ihr Faschisten?« Jedoch ist es ganz anders.

In den langen, gewundenen Fluren der netzwort.de-Zentrale ist ein kleiner Buchstabe ein Sympathieträger der allerersten Kajüte, von hoch oben im achten Stock bis hinunter ins Erdgeschoß, ja: bis in den Keller. Keiner möchte dem liebgewonnenen Schriftzeichen entsagen, la lettera meravigliosa hat allealle in seinen Bann gezogen; kurz: Wir mögen hier ganz einfach das Eszett so gern.

Stichworte: Ästhetik und Exklusivität. Hier bleibt man gern an der Oberfläche, denn: Die Ligatur erfreut durch Schönheit. Kaum eine Schriftart, in der sie nicht alle anderen Lettern an Pracht überragt; und kann es etwas formvollendeteres geben als ein kursives ß in einer schönen Antiqua? Sanft schwingt es sich hinauf, um sich aus höchsten Höhen nur noch schwungvoller in zwei ausgewogenen Bögen wieder in die Tiefe zu stürzen. Hammer. Und es ist so wunderbar einzigartig. Ordnet sich nicht im Alphabet unter, sondern steht irgendwo daneben; als einzigen Buchstaben gibt es das Eszett nicht (so richtig) in doppelter Ausführung, sondern nur in klein, und: Es ist unser allein. Selbst die Umlaute findet man auch anderswo (»Äärnästi«), ohnehin sind sie gewöhnliche Buchstaben mit Pünktchen obendrauf, hingegen unser Leib- und Magenletter: zwei Ahnen verschmolzen hier zu einer ganz eigenen Form, und wer sonst kann behaupten, es auf der Tastatur zu haben? Niemand. Nicht mal die Finnen.

Darum. Auch 2008.

06.01.2008

Was von Weihnachten übrig blieb

Kann man immer mal brauchen. Und: auch für Frauen geeignet.

»10 Minilichterkette. Mit 2 Ersatzhirnen(innen).«

(Vielen Dank an F.!)

03.01.2008

Neujahrssegen

Nicht immer ist es leicht, bei der Wohnungssuche in einer neuen Stadt den Leumund und die Wohnqualität der Gegenden zuverlässig einzuschätzen. Im Vorteil ist, wer kurz nach dem Jahreswechsel nach neuer Bleibe schaut. Wartet man mit der Besichtigungsmenge knöcheltief in Feuer- und Knallwerksresten, kann man sicher sein: Streichen, nächste. Hier ist ganz unten.

28.12.2007

Das Netzwort der Öffnung

Es ist ein weiter Weg zum Babelfisch. Thema: »Wie man eine Strategie verursacht«.

Strategie ist einer der Schritte im Planung Prozeß und dem Zyklus. Die Reihenfolge im Unternehmensplanung Prozeß ist Anblick, Mission, Ziele, Strategie.

Anblick ist, wo Sie beginnen und ist das abstrakteste. Sobald ihm das leitende Licht erklärt werden, in Richtung zu dem alle Ihre Tätigkeiten verwiesen werden. Ihre Mission ist, was Sie in Ihrem Geschäft tun, um Ihren Anblick durchzuführen. Ziele sind spezifische measurables, die definieren, was besteht, wenn Sie Ihren Anblick verwirklicht haben. Der Strategie Schritt ist durch denken an, wie Sie jene Ziele erzielen.

Worterfindungsprobleme kann man den Sprachmaschinen allerdings ganz und gar nicht nachsagen:

Sie sind nicht wirklich auf dem Planniveau, bis Sie die Schritte feststellen, die, Sie zur Miete unternehmen werden daß Assistent (Suchvorgangangestelltempfehlungen, Netzwort der öffnung).

Sehr inspirierend. Vielleicht lassen sich mit dieser Anleihe auch buddhistische Zielgruppen erschließen:


netzwort.de – die Internetseite der Öffnung

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